Grenzwerte und Verwendungsverbote
für einzelne Substanzen oder Substanzklassen
im Rahmen der Prüfung von Teppichböden
Sicherheit für den Verbraucher & Umweltschutz
Mit Hilfe klassischer chemischer Analysenverfahren sowie modernen Schnelltests, werden sowohl die Rohstoffe als auch der textile Bodenbelag selbst auf eine Vielzahl von Schadstoffen überprüft. Hierzu gehören Schwermetalle, Weichmacher, Biozide und Pestizide, die klassischen POPs (Persistant Organic Pollutants) sowie die REACH SVHCs.
Für die nachfolgend aufgelisteten Substanzen oder Substanzgruppen sind im GUT-System entweder Grenzwerte festgelegt oder Verwendungsverbote definiert.
Diese Maßnahmen wurden nicht nur mit Blick auf die Sicherheit des Verbrauchers getroffen, sondern auch um negative Einflüsse auf die Umwelt zu vermeiden. Die nachfolgenden Tabellen informieren über die einzelnen Schadstoffklassen und die zugeordneten Grenzwerte.
Farbstoffe und Färbereihilfsmittel (1 von 7)
Von den etwa 4.000 im Colour-Index aufgelisteten Farbstoffen sind etwa die Hälfte Azo- farbstoffe. Sie stellen somit die mit Abstand bedeutendste Farbstoffgruppe dar. Nicht wenige dieser Azofarbstoffe werden auf der Basis von krebserzeugenden Aminen herge- stellt, einige davon sind auch heute noch kommerziell erhältlich. Nach Aufnahme in den Körper können diese Azoverbindungen im Stoffwechsel reduktiv gespalten werden und die entsprechenden aromatischen Amine bilden, aus denen sie synthetisiert wurden. Zur Azospaltung befähigt sind Darmbakterien, aber auch die Leber enthält entsprechende En- zyme.
Die Verwendung der gelisteten Azofarbstoffe ist im Rahmen des GUT-Systems verboten.
Tab. 5.2.1: Azo dyes & aromatic amines | ||
Substance a) | CAS-No.: | GUT ban on use |
2-Methyl-5-nitroaniline a) | 99-55-8 | ⃠ |
2-Naphthylamine a) | 91-59-8 | ⃠ |
2,4-Diaminoanisol a) | 615-05-4 | ⃠ |
2,4-Diaminotoluene a) | 95-80-7 | ⃠ |
2,4,5-Trimethylaniline a) | 137-17-7 | ⃠ |
3,3'-Dichlorobenzidine a) | 91-94-1 | ⃠ |
3,3'-Dimethoxybenzidine a) | 119-90-4 | ⃠ |
3,3'-Dimethylbenzidine a) | 119-93-7 | ⃠ |
4-Aminoazobenzene a) | 60-09-3 | ⃠ |
4-Aminobiphenyl a) | 92-67-1 | ⃠ |
4-Chloro-2-methylaniline a) | 95-69-2 | ⃠ |
4-Chloroaniline a) | 106-47-8 | ⃠ |
4,4'-Diaminodiphenylmethane a) | 101-77-9 | ⃠ |
4,4'-Methylene-bis-(2-chloraniline) a) | 101-14-4 | ⃠ |
4,4'-Oxydianiline a) | 101-80-4 | ⃠ |
4,4'-Thiodianiline a) | 139-65-1 | ⃠ |
4,4’-Methylene-bis-(2-methylaniline) a) | 838-88-0 | ⃠ |
Benzidine a) | 92-87-5 | ⃠ |
o-Aminoazotoluene a) | 97-56-3 | ⃠ |
o-Anisidine a) | 90-04-0 | ⃠ |
o-Toluidine a) | 95-53-4 | ⃠ |
p-Cresidine a) | 120-71-8 | ⃠ |
Navy Blue 018112 b) | (EC-No.: 405-665-4) | ⃠ |
Aniline (cleavable) c) | 62-53-3 | ⃠ |
2,4-Xylidine c) | 95-68-1 | ⃠ |
2,6-Xylidine c) | 87-62-7 | ⃠ |
2-Naphthylammonium Acetate c) | 553-00-4 | ⃠ |
2,4-Diaminoanisole Sulfate c) | 39156-41-7 | ⃠ |
2,4,5-Trimethylaniline Hydrochloride c) | 21436-97-5 | ⃠ |
4-Chloro-o-toluidine Hydrochloride c) | 3165-93-3 | ⃠ |
Note: Ban on use does not apply to listed substances only, but is always based on current state of knowledge. a) Aromatic amines according to directive EC/61/2002 & REACH regulation EC/1907/2006 (Annex XVII, Nr. 43, App. 8) b) Restricted azo dye listed in REACH Annex XVII, Nr. 43, App. 9 c) Other arylamines, cleavable arylamines, amine salts |
Schwermetalle und Weichmacher (2 von 7)
Schwermetalle kommen in verschiedenen Formen natürlich vor. Sie spielen eine wichtige Rolle im pflanzlichen, tierischen oder menschlichen Organismus. Ein Mangel an essentiellen Schwermetallen kann durchaus gesundheitliche Beeinträchtigungen zur Folge haben.
Umgekehrt können aber auch bei vielen Schwermetallen, wie z.B. bei Blei oder Arsen, schwere Vergiftungen auftreten, wenn zuviel davon aufgenommen wird.
Um den Eintrag bestimmter Schwermetalle in die Umwelt zu vermeiden sind im GUT-System verschiedene Grenzwerte definiert worden. Diese beziehen sich entweder auf den Gehalt eines Schwermetalls oder aber auf die Freisetzung des Schwermetalls unter bestimmten Bedingungen.
Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die derzeit gültigen Grenzwerte.
Tab. 5.3: Schwermetalle / Heavy metals | |||
Substanz Substance | Abkürzung Abbreviation | Grenzwert / Limit value nach Aufschluss / after digestion [mg/kg] | Grenzwert / Limit value nach Extraktion / after extraction (in the eluate) [mg/kg] |
Blei / Lead | (Pb) | 50 | 0.2 |
Chrom / Chromium | (Cr) | 50 | 1 |
Chrom VI / Chromium VI | (Cr VI) | - | not identifiable |
Cadmium | (Cd) | 40 | 0.1 |
Quecksilber/ Mercury | (Hg) | 50 | not identifiable |
Summe / Sum | (Pb, Cr, Cd, Hg) | 100 | - |
Antimon / Antimony | (Sb) a) | 150 b) | 30 |
Arsen / Arsenic | (As) | - | 0.2 |
Nickel | (Ni) | - | 1 |
Kupfer / Copper | (Cu) | - | 50 |
Kobalt / Cobalt | (Co) | - | 1 |
Note: - = no value available not identifiable = not allowed to be detected a) see also flame retardants b) 150 mg Sb per 1 kg polyester fiber. Antimony is used a catalysts for polyester synthesis |
Biozide Ausrüstungen, Topfkonservierer und Pestizide (3 von 7)
In der europäischen Gesetzgebung werden Biozide definiert als chemische Substanzen oder Mikroorganismen, die dazu bestimmt sind, schädliche Organismen mit chemischen oder biologischen Mitteln zu zerstören, abzuschrecken, unschädlich zu machen, ihre Wirkung zu verhindern oder sie in anderer Weise zu bekämpfen.
Die Verordnung zielt darauf ab, die Funktionsweise des Marktes für Biozidprodukte in der EU zu verbessern und gleichzeitig ein hohes Schutzniveau für Mensch und Umwelt zu gewährleisten.
Innerhalb des GUT-Systems gelten folgende Grundsätze für den Einsatz von Bioziden:
- Biozide müssen für die Verwendung in der EU zugelassen sein als
- Produkt Typ 6: Konservierungsmittel für Produkte während der Lagerung
- Produkt Typ 11: Konservierungsmittel für Flüssigkühl- und Verarbeitungssysteme
- Produkt Typ 12: Schleimbekämpfungsmittel
- für diese zugelassenen Biozide gelten GUT-Gehalte und/oder Elutionsschwellenwerte für den endgültigen Teppichboden (siehe Tabelle)
- die aktive Verwendung oder der Zusatz von Bioziden zu textilen Bodenbelägen als Appretur oder Oberflächenbehandlung ist verboten
Eine Ausnahme bildet die Behandlung von Wollteppichen mit Permethrin (siehe Wollausrüstung 5.10)
Folglich ist eine aktive biozide, biostatische oder fungizide Ausrüstung nicht zulässig. Bietet ein Hersteller textile Bodenbeläge mit und ohne biozide Ausrüstung an, gilt die GUT-Lizenz nur für das Produkt ohne biozide Ausrüstung.
Anmerkung:
Der Einsatz von Bioziden, insbesondere bei der Herstellung und Lagerung von Rohstoffen, kann nicht ganz ausgeschlossen werden, da die Konservierung von Rohstoffen oder die Instandhaltung von Produktionsanlagen notwendig ist, um eine biologische Kontamination des Endproduktes zu vermeiden. Dies kann zu Rückständen im Teppichboden führen. Es ist das Ziel, den Restgehalt dieser Konservierungsmittel auf ein Niveau zu reduzieren, das für den Anwender keine Schäden verursacht. Daher werden in diesem Fall nur Biozide akzeptiert, die in der Biozid-Produkte-Verordnung (BPR, Verordnung (EU) 528/2012) zugelassen und gelistet sind.
Biozide, von denen bekannt ist oder vermutet wird, dass sie krebserzeugend, erbgutverändernd oder fortpflanzungsgefährdend sind, sind innerhalb des GUT-Systems nicht erlaubt, selbst wenn sie für die Verwendung in der EU zugelassen sind.
Tab. 5.5.2: GUT- thresholds for biocides and in can-preservatives in carpets | |||
Substanz Substance name | Abkürzung Abbreviation | CAS no. | GUT limit value [mg/kg carpet] |
1,2-Benzisothiazol-3(2H)-one | BIT | 2634-33-5 | <40 |
1,2-Benzisothiazol-3(2H)-one | MBIT | 2527-66-4 | <10 |
1,2-Benzisothiazol-3(2H)-one | MIT | 2682-20-4 | <10 |
1,2-Benzisothiazol-3(2H)-one | CIT | 26172-55-4 | <5 |
1,2-Benzisothiazol-3(2H)-one | OPP | 90-43-7 | <10 |
1,2-Benzisothiazol-3(2H)-one | BNPD | 52-51-7 | <10 |
1,2-Benzisothiazol-3(2H)-one | DBDCB | 35691-65-7 | <20 |
1,2-Benzisothiazol-3(2H)-one | IPBC | 55406-53-6 | <20 |
Acrolein | - | 107-02-8 | n.d. |
Chlorocresol | - | 59-50-7 | n.d. |
Glutaral (Glutaraldehyde) | - | 111-30-8 | n.d. |
Hydrogen peroxide | - | 7722-84-1 | n.d. |
Peracetic acid | - | 79-21-0 | n.d. |
N-(trichloromethylthio)phthalimide (Folpet) | - | 133-07-3 | ⃠ |
N,N′-methylenebismorpholine (MBM) | - | 5625-90-1 | ⃠ |
Polyhexamethylene biguanide hydrochloride | - | 27083-27-8 | ⃠ |
Note: Ban on use does not apply to listed substances only, but is always based on current state of knowledge. n.d. = not detectable |
Formaldehyd und Ausrüstungen zum Wollschutz (4 von 7)
Es gibt eine Vielzahl von Produkten, die Formaldehyd enthalten und die Formaldehyd an die Raumluft abgeben können. Trotz Verbesserungen bei den Produkten in den letzten Jahrzehnten gelten Holzwerkstoffe, Bodenbeläge, Möbel, und bestimmte Dämmstoffe (z.B. Harnstoff (Urea)-Formaldehyd-Ortschäume [UF-Ortschäume]) weiterhin als Hauptquellen. In Tabakrauch ist Formaldehyd in vergleichsweise großer Menge enthalten und selbst brennende Kerzen können eine Eintragsquelle für Formaldehyd in die Raumluft darstellen. Formaldehyd kann darüber hinaus in Desinfektionsmitteln, Kosmetikartikeln und Textilien enthalten sein.
Die Verwendung von Formaldehyd und Formaldehyd-freisetzenden Chemikalien ist im Rahmen des GUT-Systems verboten.
Tab. 5.9: Formaldehyde & Formaldehyde releasing chemicals | ||
Substanz Substance | CAS-No.: | GUT Verwendungsverbot ban on use |
Formaldehyde | 50-00-0 | ⃠ |
Formaldehyde releasing chemicals | -.- | ⃠ |
Note: Ban on use does not apply to listed substances only, but is always based on current state of knowledge. -.- = more than one CAS-No. / substances group |
Flammschutzmittel und PAK (5 von 7)
Bei Flammschutzmitteln handelt es sich um eine Vielzahl verschiedener organischer und anorganischer Chemikalien. Ihr Einsatz wird jeweils auf das spezifische Produkt, dessen Materialzusammensetzung und Verwendungszweck abgestimmt. Produkte, in denen Flammschutzmittel eingesetzt werden, sind beispielsweise die Gehäuse von Elektro- und Elektronikgeräten, Leiterplatten, Kabel, Teppichrückenbeschichtungen, spezielle Textilien, Dämmstoffe und Montageschäume.
Die organischen Flammschutzmittel bestehen vor allem aus bromierten Verbindungen, halogenhaltigen beziehungsweise halogenfreien phosphororganischen Verbindungen oder Chlorparaffinen. Als anorganische Flammschutzmittel werden in erster Linie Aluminiumtrihydroxid (ATH), Magnesiumdihydroxid oder Antimontrioxid (als Synergist bromierter FSM) eingesetzt.
73% der im privaten Bereich eingesetzten Teppiche benötigen zur Einhaltung der deklarierten Brandsschutzklasse keine zusätzlichen Flammschutzmittel. In allen anderen Fällen wird ATH eingesetzt. Im öffentlichen Bereich, wo teilweise höhere Sicherheitsanforderungen gelten, sind etwa 54% der Teppiche mit Flammschutzmitteln ausgerüstet.
Im Rahmen des GUT-Systems sind die aufgelisteten Chemikalien nicht erlaubt.
Tab. 5.11: Flame retardants | |||
Substanz Substance | Abkürzung Abbreviation | CAS-No.: | GUT Verwendungsverbot ban on use |
Polybrominated biphenyls | PBBs a) | 59536-65-1 | ⃠ |
Polybrominated biphenyl ethers | PBDEs b) | -.- | ⃠ |
Hexabromocyclododecanes | HBCDDs c) | 25637-99-4 | ⃠ |
Tris-(2,3-dibrompropyl)phosphate | TRIS | 126-72-7 | ⃠ |
Tris-(aziridinyl)-phosphinoxide | TEPA | 545-55-1 | ⃠ |
Chlorinated paraffins | CPs d) | -.- | ⃠ |
Antimony trioxide | Sb2O3 | 1309-64-4 | ⃠ |
Antimony pentoxide | Sb2O5 | 1314-60-9 | ⃠ |
Tris-(2-chloroethyl)phosphate | TCEP | 115-96-8 | ⃠ |
Trixylylphosphate | TXP | 25155-23-1 | ⃠ |
Tris-(1,3-dichloro-2-propyl)phosphate | TDCPP | 13674-87-8 | ⃠ |
Tris(2-chloro-1-methylethyl) phosphate | TCPP | 13674-84-5 | ⃠ |
Triphenyl phosphate | TPP | 115-86-6 | ⃠ |
Boric acid | - | 10043-35-3 | ⃠ |
Diboron trioxide | - | 1303-86-2 | ⃠ |
Tetraboron disodium heptaoxide, hydrate | - | 12267-73-1 | ⃠ |
Disodium tetraborate, anhydrous | - | 1330-43-4 | ⃠ |
Orthoboric acid, sodium salt | - | 13840-56-7 | ⃠ |
Disodium tetraborate decahydrate | - | 1303-96-4 | ⃠ |
Disodium tetraborate Pentahydrate | - | 12179-04-3 | ⃠ |
Disodium octaborate | - | 12008-41-2 | ⃠ |
2,2-Bis(bromomethyl)propane-1,3-diol | BBMP | 3296-90-0 | ⃠ |
Bis-(2,3-dibromopropyl)phosphate | BIS | 5412-25-9 | ⃠ |
Tetrabromobisphenol A | TBBPA | 79-94-7 | ⃠ |
Tri-o-cresylphosphat | - | 78-30-8 | ⃠ |
Note: Ban on use does not apply to listed substances only, but is always based on current state of knowledge. -.- = more than one CAS-No. / substances group a) PBBs = e.g. (Monobromodiphenyl (MBB), Dibromodiphenyl (diBB), Tribromodiphenyl (triBB), Tetrabromodiphenyl (tetraBB), Pentabromodiphenyl (pentaBB), Hexabromodiphenyl (hexaBB), Heptabromodiphenyl (heptaBB), Octabromodiphenyl (octaBB), Nonabromodiphenyl (nonaBB), Decabromodiphenyl (decaBB) b) PBDEs = e.g. Monobromodiphenyl ether (MBDE), Dibromodiphenyl ether (diBDE), Tribromodiphenyl ether (triBDE), Tetrabromodiphenyl ether (tetraBDE), Pentabromodiphenyl ether (pentaBDE), Hexabromodiphenyl ether (hexaBDE), Heptabromodiphenyl ether (heptaBDE), Octabromodiphenyl ether (octaBDE), Nonabromodiphenyl ether (nonaBDE), Decabromodiphenyl ether (decaBDE) c) HBCDDs = α-Hexabromocyclododecane (α-HBCDD), β-Hexabromocyclododecane (β-HBCDD), γ-Hexabromocyclo-dodecane (γ-HBCDD), Hexabromocyclododecane (HBCD) d) CCPs = Short chain chlorinated paraffins, C10-13 (SCCPs), Short chain chlorinated paraffins, C12-13 (SCCPs), Medium chain chlorinated paraffins, C14-17 (MCCPs) |
Perfluorierte Substanzen (6 von 7)
Allen diesen Stoffen ist gemeinsam, dass die für organische Verbindungen typische Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindung vollständig oder zumindest teilweise durch eine Kohlenstoff-Fluor-Bindung ersetzt wurde. Diese Bindung ist äußerst stabil und verleiht den Stoffen eine hohe chemische und thermische Beständigkeit.
"Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) und Perfluoroctansäure (PFOA) sind Industriechemikalien. PFOS wurde bis zum Jahr 2006 etwa als Ausgangsmaterial zur Herstellung von schmutz-, fett- und wasserabweisenden Oberflächenbehandlungen von Teppichen, Polsterungen und Verpackungen aus Pappe und Papier und in Feuerlöschmitteln verwendet.
Seit 2006 ist der Gebrauch von PFOS in der EU stark eingeschränkt, sodass die Substanz nur noch in wenigen Spezialanwendungen erlaubt ist. PFOA basierte Verbindungen hingegen dürfen noch bis ins Jahr 2020 verwendet werden. Die Industrie benutzt sie, um Antihaftbeschichtungen für Bratpfannen herzustellen und um Kleidung wasser-, öl- und schmutzabweisend zu machen.
Ab dem Jahr 2020 dürfen PFOA, deren Salze und Vorläuferverbindungen weder hergestellt noch in den Verkehr gebracht werden. Beide Substanzen sind chemisch sehr stabil, lösen sich sowohl in Wasser als auch Fett und verteilen sich daher leicht in der Umwelt. Von dort aus gelangen sie in die Nahrungskette.
Tab. 5.14: (Per-)fluorinated alkylated substances and their salts | |||
Substanzen Substance | Abkürzungeen Abbreviation | CAS-No.: | GUT Verwendungsverbot ban on use |
Perfluorooctanesulfonic acid | PFOS | 1763-23-1 | ban on use |
Perfluorooctanesulfonamide | PFOSA | 754-91-6 | ban on use |
Heptadecafluorooctanesulfonyl fluoride | PFOSF/POSF | 307-35-7 | ban on use |
Heptadecafluoro-N-methyloctanesulphonamide | N-Me-FOSA | 31506-32-8 | ban on use |
N-Ethylperfluorooctane-1-sulfonamide | N-Et-FOSA | 4151-50-2 | ban on use |
Heptadecafluoro-N-(2-hydroxyethyl)-N-methyloctanesulphonamide | N-Me-FOSE | 24448-09-7 | ban on use |
N-Ethyl-N-2-hydroxyethyl perfluorooctansulfulfonamide | N-Et-FOSE | 1691-99-2 | ban on use |
Perfluorooctanoic acid | PFOA | 335-67-1 | ban on use |
Perfluoroheptanoic acid | PFHpA | 375-85-9 | ban on use |
Perfluorononanoic acid | PFNA | 375-95-1 | ban on use |
Perfluorodecanoic acid | PFDA | 335-76-2 | ban on use |
Perfluoroundecanoic acid | PFUdA | 2058-94-8 | ban on use |
Tricosafluorododecanoic acid | PFDoA | 307-55-1 | ban on use |
Perfluorotridecanoic acid | PFTrDA | 72629-94-8 | ban on use |
Perfluorotetradecanoic acid | PFTeDA | 376-06-7 | ban on use |
Heptafluorobutyric acid | PFBA | 375-22-4 | ban on use |
Perfluoropentanoic acid | PFPeA | 2706-90-3 | ban on use |
Undecafluorohexanoic acid | PFHxA | 307-24-4 | ban on use |
Perfluoro-3,7-dimethyloctanoic acid | PF-3,7-DMOA | 172155-07-6 | ban on use |
Perfluorobutanesulfonic acid | PFBS | 375-73-5 | ban on use |
Perfluorohexane-1-sulphonic acid | PFHxS | 355-46-4 | ban on use |
Perfluoroheptane-1-sulphonic acid | PFHpS | 375-92-8 | ban on use |
Henicosafluorodecanesulphonic acid | PFDS | 335-77-3 | ban on use |
7H-Dodecafluoroheptanoic acid | 7HPFHpA | 1546-95-8 | ban on use |
1,1,2,2-Perfluorodecanoic acid | 4HPFUnA | 34598-33-9 | ban on use |
1,1,2,2-Perfluorooctanesulfonic acid | 1,1,2,2-PFOS | 27619-97-2 | ban on use |
1,1,2,2-Perfluorohexan-1-ol | 4:2 FTOH | 2043-47-2 | ban on use |
1,1,2,2-Perfluoroctan-1-ol | 6:2 FTOH | 647-42-7 | ban on use |
1,1,2,2-Perfluordecan-1-ol | 8:2 FTOH | 678-39-7 | ban on use |
1,1,2,2-Perfluordodecan-1-ol | 10:2 FTOH | 865-86-1 | ban on use |
1,1,2,2-Perfluorooctyl acrylate | 6:2 FTA | 17527-29-6 | ban on use |
1,1,2,2-Heptadecafluorodecyl acrylate | 8:2 FTA | 27905-45-9 | ban on use |
1,1,2,2-Tetrahydroperfluorododecyl acrylate | 10:2 FTA | 17741-60-5 | ban on use |
Note: Ban on use does not apply to listed substances only, but is always based on current state of knowledge. |
Anorganische Fasern, Nitrosamine und andere Substanzen (7 von 7)
Asbest ist eine Sammelbegriff für verschiedene natürlich vorkommende, faserförmige kristallisierte Silikat-Minerale (anorganische Fasern) die nach ihrer Aufbereitung technisch verwendbare Fasern unterschiedlicher Länge ergeben.
Da diese Fasern leicht brechen und die Bruchstücke aufgrund des Längen-zu-Durchmesser-Verhältnisses leicht lungengängig sind, können die eingeatmeten Fasern Lungenkrebs verursachen.
Die Verwendung von Asbestfasern ist im GUT-System verboten
Tab. 5.13: Inorganic fibres (asbestos) | ||
Substance | CAS-No.: | GUT ban on use |
Actinolite | 77536-66-4 | ban on use |
Amosite | 12172-73-5 | ban on use |
Anthrophyllite | 77536-67-5 | ban on use |
Chrysotile | 12001-29-5 | ban on use |
Crocidolite | 12001-28-4 | ban on use |
Tremolite | 77536-68-6 | ban on use |
Note: Ban on use does not apply to listed substances only, but is always based on current state of knowledge. |