Wissenswertes RUND UM Teppichböden

Auf dieser Seite finden Sie wichtige Informationen rund um textile Bodenbeläge: Von der Auswahl des richtigen Teppichbodens über die Reinigung und Pflege bis hin zur Verwendung von Piktogrammen.

Arten von Teppichböden

Textile Bodenbeläge

Teppiche sind textile Bodenbeläge. Laut DIN ISO 2424 sind es Erzeugnisse mit einer Nutzschicht aus textilen Faserstoffen, die im Allgemeinen zum Belegen des Fußbodens benutzt werden. Für unterschiedliche Anwendungsbereiche sind auch verschiedene Arten von Teppichböden erhältlich.

Teppichboden:
Als Teppichboden bezeichnet man in der Regel einen textilen Bodenbelag, der den kompletten Boden eines Raumes bedeckt. Diese Teppiche werden auch als Auslegeware bezeichnet.

Teppich:
Unter einem Teppich versteht man einen textilen Bodenbelag mit festgelegter Form und Abmessung.

Läufer:
Ein Läufer ist ein langer und schmaler Teppich, der oft in Fluren zu finden ist. Diese Art wird häufig auf sogenannten „Laufstraßen“ gelegt.

Teppichfliesen:
Als Teppichfliesen bezeichnet man textile Bodenbeläge, die als zusammengesetzte Module den Fußboden eines Raumes bedecken.

Weitere Einteilungsmöglichkeiten für Teppiche
Textile Bodenbeläge können nach weiteren Kriterien unterschieden werden. Im Folgenden finden Sie eine Auflistung möglicher Unterscheidungskriterien.

Herstellungsverfahren für Teppichböden:

  • Webverfahren
  • Tufting
  • Nadelvlies
  • Flockverfahren
  • Knüpfverfahren

Anhand der Oberflächenkonstruktion unterscheidet man:

  • Polteppich
  • Flachteppich

Materialien, die für die Herstellung der Nutzschicht benutzt werden, können grob eingeteilt werden in:

  • Naturfasern
  • Chemiefasern

Anhand des Einsatzgebietes werden textile Bodenbeläge auch unterschieden:

  • Privatbereiche
  • Geschäftsbereiche

Als sogenannte Sekundärbeläge werden Teppiche, Läufer oder Vorleger bezeichnet. Diese haben an den Rändern eine Einfassung oder sind gekettelt.

Auswahl von Teppichböden

Die Auswahl des richtigen textilen Bodenbelags können Sie anhand der folgenden Fragestellungen und Merkmale vornehmen. Bitte lassen Sie sich außerdem im Fachhandel beraten.

1. Einsatzbereich
Grundsätzlich sollte der Teppichboden dem Einsatzbereich und den daraus resultierenden Anforderungen an die Nutzung und Haltbarkeit gerecht werden. Eine grundlegende Unterscheidung gibt es in zwischen dem

  • Privatbereich und dem
  • gewerblichen Bereich.

Einen sehr guten Anhaltspunkt bieten hier die standardisierten Piktogramme, die Sie weiter unten auf unserer Internetseite nachschauen können.

2. Gewünschter Komfort des textilen Bodenbelags
Hinsichtlich des Komforts – gemeint ist hier die Oberfläche und wie weich und angenehm diese ist – werden Teppichböden in fünf verschiedene Luxusklassen aufgeteilt. Die Aufteilung wird ebenfalls visuell mittels „Kronen“ dargestellt. Je mehr Kronen, desto höher der Komfort. Auch der Komfort wird in standardisierten Piktogrammen dargestellt. Weitere Informationen finden Sie hier.

3. Zusatzanforderungen oder Eignung
Darüber hinaus müssen textile Bodenbeläge, je nach Einsatzumgebung, eine Vielzahl von zusätzlichen Anforderungen erfüllen. Von der Eignung für Bürostuhlrollen über Sicherheitsaspekte wie zum Beispiel Rutschsicherheit oder Brandklassen bis hin zu der Eignung für die Verlegung auf Böden mit Fußbodenheizungen. Ob ein Teppichboden für den jeweiligen Einsatzzweck oder den Raum bzw. die Umgebung geeignet ist, erfahren Sie sowohl durch ein Beratungsgespräch im Fachhandel wie auch mittels der Piktogramme, die die jeweilige Zusatzeignung des Bodenbelags dokumentieren.

4. Nachhaltigkeit
Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit kann man (auch) textile Bodenbeläge betrachten. Folgende Kriterien sind in den drei zugrundeliegenden Dimensionen bei der Wahl des textilen Bodenbelags zu berücksichtigen:

Ökonomische Dimension

  • Kosten der Anschaffung (Produkt- und Verlegungskosten), während der Nutzung (Pflege und Instandhaltung) und beim Ausbau (Entsorgung / Recycling)

Ökologische Dimension

  • Mit dem Ziel die Umweltbelastung zu reduzieren werden hier unterschiedliche Aspekte der Produktion, der Verlegung, der Nutzung und der Entsorgung bzw. der Wiederaufbereitung auf ihren Umwelteinfluss hin überprüft, wie zum Beispiel Ressourcenschonung und Energieverbrauch.

Soziale und kulturelle Dimension

  • Die soziale und kulturelle Dimension von Nachhaltigkeit wird in den Bereichen Ästhetik, Gestaltung, Barrierefreiheit und Aspekte des Gesundheitsschutzes und Behaglichkeit betrachtet.

 

Weitere Informationen zum Thema Nachhaltigkeit finden Sie auf unserer Seite „Nachhaltiges Bauen“.

5. Geprüfte Qualität durch das GUT-Label bzw. den PRODIS-Produktpass der GUT

Wichtig bei der Entscheidung für den richtigen oder einem den Anforderungen entsprechenden textilen Bodenbelag sind transparente und vollständige Informationen über die Produkteigenschaften. Diese liefert Ihnen der GUT-PRODIS Produktpass für textile Bodenbeläge.

Der GUT-PRODIS Produktpass informiert Sie umfassend über alle technischen und umweltrelevanten Eigenschaften eines Teppichbodens. Genaue Angaben über die zur Herstellung eingesetzten Materialien, Chemikalien und Ausrüstungen sowie eine Umweltproduktdeklaration sind die wesentlichen Informationen, die Sie direkt online abfragen können.

Grundlegende Sicherheit für Sie durch das GUT-Label: Produkte, die unsere strengen Prüfkriterien nicht erfüllen, erhalten erst gar nicht das GUT-Label. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Seite Produktprüfung.

Reinigung und Pflege von textilen Bodenbelägen

Um möglichst lange die ästhetischen und funktionalen Merkmale eines textilen Bodenbelags zu erhalten, ist eine regelmäßige und richtig angewendete Reinigung und Pflege obligatorisch. Dabei müssen sowohl das Material des Teppichbodens wie auch die Konstruktion, der Rücken und die Verlegemethode berücksichtigt werden. Generell müssen Reinigung und Pflege gemäß den Vorgaben des Herstellers erfolgen, um im Falle einer Reklamation jegliche Gewährleistung zu wahren. Bitte fragen Sie auch im Fachhandel nach Informationen dazu.

Vorbeugende Pflege
Schützen Sie den textilen Bodenbelag jederzeit vor übermäßigem Schmutzeintrag. Dies schützt und erhält den Teppichboden prophylaktisch. Außerdem sollte eine regelmäßige Reinigung (je nach Nutzung) mit einem Bürstsauger durchgeführt werden. Dadurch wird die Nutzschicht des Teppichbodens bzw. die Fasern oder Pole aufgerichtet und beugt auch dem Entstehen von so genannten „Laufstraßen“ vor.

Flecken auf Teppichböden beseitigen
Flecken auf Teppichböden sind ein alltägliches Problem. Grundsätzlich gilt bei der Entfernung von Flecken: Desto eher der Fleck beseitigt wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser vollständig entfernt werden kann. In den meisten Fällen können Flecken und Schmutzstellen auf textilen Bodenbelägen mit warmem Wasser und einem saugfähigen Tuch (z.B. weißes Baumwolltuch oder einem Mikrofaserhandschuh) bereits bearbeitet und entfernt werden. Wichtig dabei ist, dass mit dem Tuch nicht über die verschmutzte Stelle gerieben wird, sondern mit leichtem Druck der Fleck von innen nach außen „herausgedreht“ wird. Bevor Sie ein Reinigungsmittel einsetzen, informieren Sie sich beim Hersteller oder Fachhändler Ihres textilen Bodenbelags. Hier ist es wichtig, dass Sie für den entsprechenden Teppichboden und in Kombination mit dem zu entfernenden Fleck das richtige Reinigungsmittel anwenden. Falsche Reinigungsmittel wie auch unsachgemäße Anwendung können einen bleibenden Schaden auf Ihrem textilen Bodenbelag erwirken.

Intensiv- oder Grundreinigungen von Teppichböden
Aufgrund der Vielfalt der am Markt erhältlichen textilen Bodenbeläge und unterschiedlichen Reinigungsmethoden können wir hier nur eine Übersicht darstellen. Bitte informieren Sie sich beim Hersteller oder im Fachhandel über die richtige Methode, die Reinigungsmittel und Maschinen, um Ihren Teppichboden fachgerecht zu reinigen. Folgende Methoden zur Grund- und Intensivreinigung von textilen Bodenbelägen gibt es:

  • Reinigung mit vorgefertigtem Schaum
  • Pulverreinigung
  • Pad-Reinigung
  • Sprühextraktion
  • Kombinationsverfahren aus den zuvor genannten Reinigungsverfahren
  • Thermoelektrische Reinigungsverfahren für Teppichböden

Nachhaltige Nutzung von Teppichböden
Grundsätzlich fängt die Nachhaltigkeit für textile Bodenbeläge bereits bei der Auswahl der passenden Teppichbodenart, des Materials, der Konstruktion und der Farbe an. Fragestellungen, die vor der Wahl des textilen Bodenbelags überlegt werden müssen:

  • Ist der Bereich, wo der Teppichboden verlegt werden soll einer hohen Nutzung ausgesetzt? Wird häufig Schmutz von draußen hereingetragen?
  • Ist der textile Bodenbelag einer besonders hohen Nutzung ausgesetzt? Bspw. Rollenstühle im Arbeitszimmer oder im Büro.

 

Um den Wert des Teppichbodens möglichst lange zu erhalten und damit auch Ressourcen zu schonen, sollte ein abgestimmtes und regelmäßiges Reinigungs- und Pflegeprogramm durchgeführt werden. Im Sinne der Nachhaltigkeit sollte darauf geachtet werden, dass die eingesetzten Methoden und vor allem Reinigungsmittel ressourcenschonend sind:

 

  • Verfahren, die bei gleichem Reinigungseffekt den geringsten Ressourcenaufwand haben.
  • So wenig wie möglich Reinigungschemie einsetzen

Piktogramme und ihre Bedeutung

Textile Bodenbeläge – wie auch elastische und laminierte – werden aufgrund ihrer Eigenschaften in Gebrauchsklassen eingeteilt. Für eine leichte Verständlichkeit wurden hierzu genormte, grafische Symbole entwickelt, die so genannten Standardsymbole für Bodenbeläge (FCSS = Floor Covering Standard Symbols; siehe: floorsymbols.com). Im Folgenden finden Sie eine Übersicht dieser Klassen und den jeweils zugehörigen Piktogrammen.

Gebrauchsklasse: Privat oder Objekt

Grundsätzlich werden Teppichböden für den privaten und für den gewerblichen Bereich (Objektbereich) unterteilt. Der Unterschied ist in der wesentlich stärkeren Nutzung im gewerblichen Bereich, wie zum Beispiel Büros oder Hotels, begründet.

Gebrauchsklassen für den Privatbereich

Klasse 21
Für Bereiche mit geringer oder zeitweiser Nutzung (leicht bis mäßig)

Klasse 22
Für Bereiche mit mittlerer Nutzung (normal)

Klasse 23
Für Bereiche mit intensiver Nutzung (stark)

Gebrauchsklassen für den Objektbereich

Klasse 31
Für Bereiche mit normaler Nutzung im Objektbereich

Klasse 32
Für Bereiche mit mittlerem Publikumsverkehr

Klasse 33
Für Bereiche mit starkem Publikumsverkehr

Luxusklassen für textile Bodenbeläge

Innerhalb der beiden zuvor erläuterten Gebrauchsklassen unterscheiden sich Teppichböden noch durch die so genannte Luxusklasse (LC = Luxury Class; EN). Diese gibt einen Indikator für den Komfort, der sich auf die Oberfläche des Teppichbodens bezieht, wie weich und angenehm diese ist. Je mehr „Kronen“, desto komfortabler der Teppichboden.

Klasse LC 1 

Klasse LC 2

Klasse LC 3 

Klasse LC 4

Klasse LC 5

Gebrauchsklasse: Privat oder Objekt

Stuhlrolleneignung

Beim Einsatz von Bürostühlen wird der Teppichflor extrem belastet. Nur Teppichböden, die einen speziellen Stuhlrollentest bestehen, dürfen diese Symbole verwenden und sind für den Einsatz in einem Büro (privat oder gewerblich) geeignet.

Gelegentliche Nutzung

Ständige Nutzung

Treppeneignung

Bei der Nutzung von Teppichböden auf Treppenstufen, kommt zu insbesondere bei den Bereichen, die genau auf der Treppenkante aufliegen, zu starken Beanspruchungen. Für die Verlegung und Nutzung auf Treppen sind nur Produkte geeignet, die eines der beiden folgenden Symbole tragen. 

Gelegentliche Nutzung

Ständige Nutzung

Schnittkante

Das Symbol weist darauf hin, dass die Schnittkanten des textilen Bodenbelages nicht ausfransen. Dies ist besonders bei Schlingenpolteppichen wichtig.

Lichtechtheit / Lichtreflektion

Direkte oder indirekte Lichteinwirkung (hauptsächlich Sonnenlicht) kann für ein Ausbleichen von Farben sorgen. Mit dem abgebildeten Piktogramm wird das jeweilige Produkt gekennzeichnet, welches die Grundanforderungen hinsichtlich der Lichtechtheit (≥5, für Pastellfarbtöne ≥4) gemäß Prüfverfahren EN ISO 105-B02 erfüllt.

Lichtechtheit

Lichtreflektion

Akustische Eigenschaften / Schall-Absorption

Wenn die Schallabsorption des textilen Bodenbelags gemäß der gültigen Norm ermittelt wurde, kann dieses Symbol verwendet werden. Der ermittelte Wert der Absorption ist auf dem entsprechenden technischen Datenblatt des Produktes anzugeben. Dies gilt fürdie generellen Eigenschaften sowie Trittschall-Absorption und auch die Reduzierung von Aufschlaggeräuschen. Grundsätzlich ist anzumerken, dass textile Bodenbeläge häufig bereits über gute Trittschall- und Schalldämmungseigenschaften verfügen.

Schallabsorption,
Angabe in db

Trittschallabsorption,
Angabe in db

Reduzierung von Aufschlaggeräuschen,
Angabe in db

Piktogramme CE-Kennzeichnung textile Bodenbeläge

Neben den Grundeinteilungen in Gebrauchs- und Luxusklasse, werden textile Bodenbeläge auch mit grafischen Zeichen (Piktogrammen) für weitere Merkmale zur Nutzungsumgebung bzw. Zusatzeignungen ausgestattet. Ein Teil dieser Eignungen unterliegt den Vorgaben bzw. Anforderungen des Bauproduktgesetzes und wird in der Leistungserklärung, der so genannten CE-Kennzeichnung eingeordnet. Wir haben diese Merkmale im Folgenden für Sie gekennzeichnet.

CE-Kennzeichnungspflicht

Textile Bodenbeläge müssen in Europa über eine so genannte CE-Kennzeichnung verfügen. Die Abkürzung „CE“ hat keine einheitlich festgeschriebene Bedeutung, wird aber als „Certified Europe“ (EN) oder „Conformité Européenne“ (FR) bezeichnet und soll die Konformität des Produktes hinsichtlich der Anforderungen an die Produkteigenschaften Gesundheit, Sicherheit und Energieeinsparung festlegen. Das CE-Kennzeichen muss auf der Verpackung sowie in den technischen Datenblättern bzw. der Leistungserklärung des Teppichbodens abgebildet sein. Ohne die CE-Kennzeichnung – und auch die Einhaltung der Vorgaben – dürfen Produkte nicht in der EU vertrieben werden.

Die Prüf- und Kennzeichnungsmodalitäten für textile Bodenbeläge sind in der harmonisierten Norm EN 14041 festgeschrieben. In Deutschland wurde diese EU-Richtlinie mit dem Bauproduktegesetz umgesetzt. Die produktspezifischen Anforderungen beziehen sich auf die folgenden Kriterien:

  • Brandverhalten/ Brandschutz
  • mechanische Festigkeiten und Standsicherheit
  • Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz
  • Nutzungssicherheit
  • Schallschutz
  • Energieeinsparung und Wärmeschutz

Für den Bereich der Bodenbeläge sind diese Anforderungen in den folgenden wesentlichen Eigenschaften zusammengefasst worden. Aussagen zu diesen wesentlichen Eigenschaften dürfen nur im Rahmen der CE-Kennzeichnung vorgenommen. Die jeweiligen Angaben des Herstellers finden sich dann sowohl auf dem CE-Label als auch der Leistungserklärung, die neben den deklarierten Eigenschaften des Produktes auch die Anschrift des Herstellers sowie die Unterschrift einer verantwortlichen Person enthalten muss. Die Angaben auf dem CE-Label und in der Leistungserklärung müssen identisch sein.
Es muss mindestens eine wesentliche Eigenschaft deklariert werden. Anhand der deklarierten Eigenschaften kann festgestellt werden, ob das Bauprodukt in das Gebäude eingebaut werden darf.

Folgende Eigenschaften sind in der EN 14041 für Bodenbeläge definiert:

  1. Brandverhalten
  2. Gehalt an Pentachlorphenol (PCP
  3. Formaldehydemissionen (HCHO)
  4. Gleitverhalten
  5. Elektrisches Verhalten (Ableitfähigkeit)
  6. Elektrisches Verhalten (Leitfähigkeit)
  7. Elektrisches Verhalten (antistatisch)
  8. Wärmeleitfähigkeit
  9. Wasserdichtheit

Sofern der Hersteller keine Angaben zu einer wesentlichen Eigenschaft macht ist mit NPD (No Performance Declared) zu kennzeichnen.

Brandverhalten / Brandklassen

Baumaterialien werden generell nach dem Brandverhalten klassifiziert. Die Prüfungen zur Einordnung und Klassifizierung der Brandschutzklasse werden wie folgt eingeteilt:

  • nicht brennbar
  • schwer entflammbar
  • normal entflammbar
  • leicht entflammbar

Die europäische Norm EN 13501-1 klassifiziert Bodenbeläge noch einmal abgestufter. Hier werden die Buchstaben A (nicht brennbar) bis F (leicht entflammbar) aufgelistet. Bodenbeläge werden mit dem Zusatz bzw. Kürzel “fl“ (flooring) gekennzeichnet und überwiegend in die Klassen „B-fl“, „C-fl“ und „E-fl“ eingeordnet. B-fl ist die Brandklasse mit der höchsten Anforderung und ist nur in Bereichen mit besonderen Anforderungen vorgeschrieben. Hierzu gehören u.a. Fluchtwege in Hotels oder Arbeitsräume in öffentlichen und Bürogebäuden. Im privaten Bereich ist die Klasse „E-fl“ in der Regel ausreichend. Die Darstellung der jeweiligen Brandschutzklasse wird mit Piktogrammen einfach erkennbar abgebildet.

Ein weiteres Kriterium für die Einordnung eines textilen Bodenbelages ist der Einbauzustand in Kombination mit dem Produkt selbst. Zur Kennzeichnung des Einbauzustandes, in dem der entsprechende (textile) Bodenbelag geprüft wurde, werden Kürzel verwendet. Dabei stehen die folgenden Buchstaben für den jeweiligen Einbauzustand:

  • L = lose verlegt (loose laid)
  • G = verklebt (glued)
  • CS = brennbarer Untergrund (combustible substrate)
  • NCS = nicht brennbarer Untergrund (non-combustable substrate)

Weitere Informationen zum Thema Brandklassen und textile Bodenbeläge finden Sie hier.

Beispiele Piktogramme Brandklassen

Zur Wahrung der Übersichtlichkeit haben wir Ihnen hier lediglich Beispiele und eine Grafik eingebunden, die Ihnen die einzelnen Bestandteile der Kennzeichnung der Brandklasse erläutert.

Elektrische Eigenschaften

Leitfähigkeit

Gemäß EN 14041 gelten textile Bodenbeläge als ableitfähig, wenn der Durchgangswiderstand oder der häufig auch angegebene Oberflächenwiderstand ≤ 109Ω ist. Dies ist besonders in Bereichen, in denen ein ableitfähiger Bodenbelag benötigt wird, um elektrostatische Entladungen auszuschließen, wie zum Beispiel Operationssäle, Räume mit Hochfrequenz-Chirurgie oder EDV-Räume.

Definitionen gemäß EN 14041:

  • Elektrostatisch ableitende / ableitfähige Bodenbeläge: Durchgangswiderstand ≤ 109Ω (ISO 10965)
  • Elektrisch leitfähige Bodenbeläge: Durchgangswiderstand ≤ 106Ω (ISO 10965)

Elektrisch leitfähiger Bodenbelag

Elektrisch leitfähiger Bodenbelag

Antistatik

Das Symbol weist darauf hin, dass eine evtl. entstehende elektrische Aufladung (Körperspannung) unmittelbar vom Bodenbelag abgeleitet wird. 

Rutschsicherheit (slip)

Die Norm EN 14041 legt fest, dass Teppichböden bestimmten Sicherheitsaspekten genügen müssen. Unter dieser Norm ist auch die Rutschsicherheit festgelegt. Textile Bodenbeläge müssen demnach im trockenen und unverschmutztem Zustand einen dynamischen Reibungskoeffizient von > 0,3 aufweisen. Ist dies der Fall kann das Produkt mit dem Symbol „DS“ ausgezeichnet werden. Wird dieser Wert nicht erreicht, muss das Produkt mit dem das Symbol NPD (No Performance Declared; „keine Angaben bezüglich der Rutschsicherheit möglich“) gekennzeichnet werden.

DS (declared Slip)
altes Symbol

DS (declared Slip) ≥0,3
neues Symbol

NPD (No Performance Declared)

Formaldehyd-Emissionsklassen

Formaldehyd kann durch Emissionsprüfungen nachgewiesen werden. In geringen Mengen kann es als Verunreinigung aus der Umwelt (natürlichen Ursprungs), als Reaktionsprodukt während der Produktion oder als Bestandteil der Rezeptur des Produkts enthalten sein. Textile Bodenbeläge, die Formaldehyd enthalten, das bei der Produktion entsteht oder zugegeben wird, müssen geprüft werden. Nach Prüfung gem. ENV 717-1 oder ENV 717-2 werden formaldehydhaltige Bodenbeläge den Klassen E1 (ENV 717-1 ≤ 0,13 mg/m³ und ENV 717-2 ≤ 3,5 mg/m²h) oder E2 (ENV 717-1 > 0,13mg/m³ und der ENV 717-2 > 3,5 < 8,0 mg/m²h) zugeordnet. Diese Prüfungsanforderung gilt nicht für Bodenbeläge, denen während der Herstellung oder der anschließenden Verarbeitung keine formaldehydhaltigen Materialien zugesetzt wurden. Solche Produkte brauchen nicht eingestuft werden, können jedoch ohne Prüfung als E1 eingestuft werden.

Emissionsklasse E1

Emissionsklasse E2

Kein Formaldehyd hinzugegeben (NA = not added)

Gehalt an Pentachlorphenol

Pentachlorphenol (PCP) zählt wegen seiner Toxizität, seiner Dioxin-Verunreinigungen und seiner weiten Verbreitung zu den bedeutenden Umweltchemikalien. In den letzten Jahren sind die Umweltbelastung und die Grundbelastung der Allgemeinbevölkerung zumindest in der Bundesrepublik Deutschland rückläufig. Die herausragende umweltmedizinische Problematik liegt in der früheren Anwendung PCP-haltiger Holzschutzmittel in Wohnräumen.
Daher ist der Gehalt an PCP in Bodenbelägen reguliert. Das Piktogramm DL (PCP) zeigt an, dass der Gehalt and PÜCP unterhalb der Nachweisgrenze (DL = Detection Limit) liegt.
PCP-Gehalt
unterhalb der Nachweisgrenze

Wärmeleitfähigkeit und Wärmedurchlasswiderstand

Bei der Verlegung bzw. Nutzung von textilen Bodenbelägen in Kombination mit einer Fußbodenheizung sollte der Wärmedurchlasswiderstand des Teppichbodens so gering wie möglich sein. Früher wurde dies durch das Piktogramm „Fußbodenheizung geeignet“ angezeigt. Heute werden dazu die Werte für die Wärmelitfähigkeit oder alternativ des Wärmedurchlaswiderstandes angegeben.

altes Piktogramm 
Fussbodenheizung, geeignet

Wärmeleitfähigkeit
bei 23 °C

Wärmedurchlasswiderstand
bei 23° C

Sonstige Piktogramme und Zusatzinformationen

Maßänderung / Dimensionsstabilität
Formbeständigkeit – lose verlegte Teppichfliesen müssen zusätzliche Anforderungen hinsichtlich ihres Schrumpfungs- und Ausdehnungsverhalten erfüllen.

Rollenlänge
Angabe der Rollenlänge

Rollenbreite
Angabe der Rollenbreite

Dimension: Plattengröße
Angaben zur Größe einer einzelnen Teppichfliese oder eines abgepassten Teppichs 

Abkürzungsverzeichnis

Viele Informationen bzw. Wörter, die Sie auf unserer Website finden, werden der Einfachheit halber abgekürzt. Folgend können Sie in unserem Abkürzungsverzeichnis die Erläuterungen nachlesen. 

AgBB = Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Baumaterialien; weitere Informationen

CE (Label / Kennzeichnung) = Conformité Européenne (FR); Europäische Konformität (DE)

EPD = Environmental Product Declaration (EN); Umweltproduktdeklaration (DE)

FCSS = Floor Covering Standard Symbols (EN); Standardsymbole für Bodenbeläge (DE)

GUT = Gemeinschaft umweltfreundlicher Teppichboden e.V.

IAP = Indoor Air Pollution (EN); Innenraum-Luftverschmutzung (DE)

IAQ = Indoor Air Quality (EN); Innenraumluftqualität (DE)

LCI = Lowest Concentration of Interest (EN); NIK oder Niedrigste Interessierende Konzentration (DE)

POP = Persistant organic Pollutants (EN); langlebige organische Verbindungen (DE)

PRODIS = Produktinformationssystem

REACH = Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals (EN); Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien (DE)

SVHC = Substances of Very High Concern (EN); besonders besorgniserregende Stoffe (DE)

VOC = Volatile Organic Compounds (EN); flüchtige organische Verbindungen (DE)