Nachhaltiges Bauen
und textile Bodenbeläge
Nachhaltigkeit im Bau- bzw. Gebäudesektor
Nachhaltigkeit: Ein weitreichendes Konzept
- Flächeninanspruchnahme
- Primärenergieaufwand (erneuerbar /nicht erneuerbar),
- Treibhauspotenzial (GWP), im Hinblick auf die "Erderwärmung"
- Ozonzerstörungspotenzial (ODP), im Hinblick auf das "Ozonloch"
- Versauerungspotenzial (AP), im Hinblick auf den "Sauren Regen"
- Überdüngungspotenzial (EP), im Hinblick auf Gewässer bzw. Grundwasser
- Ozonbildungspotenzial (POCP), im Hinblick auf den "Sommersmog"
Ausgeschlossen werden vorn vornherein (durch gesetzliche Vorgaben) zum Beispiel Problemstoffe oder Umwelteinflüsse (z.B. Lärm, Zugluft, unzureichende Beleuchtung), die die Gesundheit der Nutzer gefährden können. Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat.
„Ökobilanzen“ für nachhaltige Bauprodukte
Jedes einzelne Bauprodukt, Bodenbeläge eingeschlossen, beeinflusst die ökologische Qualität des gesamten Bauwerks. Die nachhaltige Produktion von Bauprodukten erfordert einen weitsichtigen und effizienten Umgang mit Ressourcen sowie energiesparende Prozesse und Transportwege. Im Rahmen der Europäischen Normierungsarbeiten des CEN/TC 350, haben sich Umweltproduktdeklarationen (engl.: Environmental Product Declarations = EPD) als Werkzeug zur harmonisierten Darstellung und Berechnung von Nachhaltigkeitsinformationen bewährt. Bei der Bewertung von nachhaltigen Gebäuden spielen EPDs heute eine entscheidende Rolle.
Textile Bodenbeläge und Nachhaltigkeit bzw. nachhaltiges Bauen
Die Gemeinschaft umweltfreundlicher Teppichboden e.V. (GUT) hat bereits vor 10 Jahren damit begonnen ein umfangreiches EPD-Programm für textile Bodenbeläge zu entwickeln. In Kooperation mit dem Institut Bauen und Umwelt (IBU e.V.) wurden generische EPDs für fast alle textilen Bodenbelagsvarianten öffentlich zur Verfügung gestellt (diese Daten sind auch über die Datenbank Ökobaudat zugänglich). Daneben beteiligen sich führende internationale Bodenbelagshersteller mit einer Vielzahl (Stand 2019, über 350 EPDs) produktspezifischer EPDs an diesem Programm.
Neben der ökologischen Dimension der Nachhaltigkeit, die durch Umweltproduktdeklarationen objektiv und dadurch vergleichbar dargestellt wird, haben textile Bodenbeläge vor allem in der sozialen und kulturellen Dimension Einfluss auf die Nachhaltigkeit eines Gebäudes bzw. des spezifischen Raumes, in dem sie verlegt werden.
Insbesondere können durch textile Bodenbeläge ästhetische und gestalterische sowie Aspekte der Gesundheit und des Wohlbehagens beeinflusst werden.
Erfahren Sie mehr über die Nachhaltigkeit von textilen Bodenbelägen
Umweltprodukt-Deklarationen
EPDs (Environmental Product Declarations = Umweltproduktdeklarationen) geben Auskunft über die Umweltauswirkungen eines Bauproduktes. Transparent, unabhängig und nachvollziehbar. Damit liefern EPDs wertvolle Entscheidungshilfen für Planer, Architekten und Bauherren hinsichtlich der Ökobilanz eines textilen Bodenbelages.
Luftqualität in Räumen
Ziel ist es eine Luftqualität im Innenraum zu gewährleisten, die das Wohlbefinden und die Gesundheit der Raumnutzer nicht schädigt. Nach dem DGNB Zertifizierungssystem für nachhaltiges Bauen müssen die Mindestanforderungen an die Innenraumluftqualität erfüllt sein, da ansonsten die Zertifizierung ausgeschlossen ist. Wie textile Böden die Innenraumluftqualität beeinflussen, erfahren Sie hier.
Kreislaufwirtschaft
Recycling beginnt bereits vor der Produktion eines textilen Bodenbelages. Nur durch die geeignete Auswahl von Rohstoffen und Produktionsverfahren können letztlich recyclingfähige Produkte hergestellt werden. Dies bedeutet, dass die Entscheidungen die heute getroffen werden, die Recyclingfähigkeit textiler Bodenbeläge in 10 bis 15 Jahren maßgeblich beeinflussen. Daher hat die GUT in enger Zusammenarbeit mit ihren Mitgliedern und der Zuliefererindustrie ein umfassendes Kreislaufwirtschaftskonzept entwickelt.